Neben Birnen, Äpfeln und Weintrauben warten jetzt auch die Zwetschken darauf geerntet zu werden.
Wie heißt es denn nun wirklich: Zwetschke, Zwetschge oder Pflaume? Laut Duden ist die Zwetschke die österreichische Form der deutschen Zwetschge (auch Zwetsche, Quetsche) und eine Unterart der Pflaume. Im Supermarkt erhält man meist die großen Pflaumen, die Hauszwetschken sind im Handel fast verschwunden. Dabei stehen sie im Geschmack ihrer großen Schwester in nichts nach. Es ist eine sehr alte Obstart, die ursprünglich aus dem Orient stammt. Dort waren die Bäume wegen ihrer frühen Blüte sehr beliebt. Die Römer, bekannt für ihren Hang zur Völlerei, nutzten die Zwetschke oft in Form eines Trunkes, um im Magen Platz zu schaffen für die nächste Mahlzeit. Vermutlich waren sie es auch, die die blaue Frucht nach Europa brachten.
Die Zwetschke schmeckt nicht nur köstlich, sie enthält eine Reihe an wichtigen Inhaltsstoffen wie die Vitamine C, B1 und B2 sowie Kalium, Eisen und Zink.
Pektin fördert die Verdauung genauso wie der hohe Sorbitgehalt der Frucht.
Positiv wirken sich auch die Flavonoide aus, zu denen der blaue Farbstoff zählt. Sie stärken das Immunsystem und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor.
Obwohl sehr süß, hat die blaue Frucht nur 60 Kalorien. Sie lässt sich vielfältig verwerten: Knödel, Marmelade, Dörrobst, Zwetschkenröster und, und, und….
Wie wär‘s zum Beispiel einmal mit einem Chutney aus Zwetschken, Zwiebeln und Ingwer? Das schmeckt köstlich zu Käse oder auch zu gegrilltem Fleisch .
Tipp: versucht doch einmal, Zwetschkenmarmelade ohne Zucker herzustellen. Lasst die Früchte solange im Topf vor sich hinköcheln bis sie eine halbwegs feste Konsistenz aufweisen. Aufgrund des hohen Pektingehaltes der Zwetschke dickt die Masse gut ein. Etwas Zitronensaft und nach Geschmack Zimt dazu und schon habt ihr einen feinen Brotaufstrich.
Wenn ihr allerdings euren Hüftspeck bekämpfen wollt, genießt ihr sie am besten unverarbeitet oder ihr macht es wie wir und peppt damit euer Müsli auf.
Übrigens: ein chinesisches Sprichwort sagt, dass jene, die am Silvesterabend ein Gericht mit Zwetschken essen, mit Reichtum gesegnet werden. Einen Versuch wäre das ja wohl Wert, oder?